Entfremdung im Rhythmus der Gezeiten. Lina Malys „Mond“ zeigt zwei Menschen zwischen nah und fern, zwischen Zweisam- und Einsamkeit.

„Wir zwei sind wie das Meer“, singt Lina Maly. „Und wenn der Mond nicht wär’. Keine Ebbe nach der Flut und es wär’ halb so schwer.“

Ob das aber wirklich wahr ist, ob es ohne denn Mond wirklich halb so schwer wäre, weiß Lina Maly nicht. Man hört ihr den Zweifel deutlich an. Denn vielleicht macht dieses Wechselspiel, das Heiße und das Kalte vieler Orts grade erst den Zauber aus. Auch wir können es nicht wissen. Was wir aber wissen ist folgendes: Ohne „Mond“, diese unwahrscheinliche, diese heißkalte Ballade, wäre Lina Malys neues Album sicher nur halb so schön.